Lindhorst Gruppe stärkt Energiewende und Kommune in Hohensaaten
Die Lindhorst Gruppe, ein unter anderem in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft sowie erneuerbare Energien aktiver, familiengeführter Unternehmensverbund, plant den Bau eines Windparks auf dem Gelände des ehemaligen Tanklagers in Hohensaaten (Brandenburg). Mit einer Leistung von 36 Megawatt aus fünf hochmodernen Windenergieanlagen soll das Projekt auf dem abgeschiedenen Gebiet, das zur Stadt Bad Freienwalde gehört, einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. So können über die geplanten Anlagen jährlich etwa 100 Millionen Kilowattstunden sauberen Stroms erzeugt werden. Rechnerisch lassen sich hiermit 25.000 Haushalte versorgen. Daneben wird der Windpark den CO2-Ausstoß der deutschen Stromproduktion um zehntausende Tonnen pro Jahr reduzieren.
Naturschutz und erneuerbare Energien im Einklang
Das Projekt setzt bereits bei der Umsetzung auf Nachhaltigkeit: Die Windenergieanlagen sollen überwiegend auf versiegelten oder baulich stark vorbelasteten Flächen des früheren militärischen Sperrgebiets errichtet werden, das in weiten Teilen von Ruinen, Bunkern und unterirdischen Lageranlagen geprägt ist. Das Gesamtareal umfasst 704 Hektar. Weniger als fünf Hektar des 670 Hektar großen Baumbestands auf dem Gelände, der zu 82 Prozent aus Nadelbäumen besteht, werden für den Bau benötigt. Das entspricht weniger als einem Prozent der bewachsenen Fläche. Die wenigen schützenswerten Laubbaumbestände auf der Konversionsfläche werden für die geplante Maßnahme nicht gerodet.
Für die Erschließung greift die Lindhorst Gruppe ausschließlich auf vorhandene und meist betonierte Wege zurück. Es wird keine nennenswerte neue Bodenversiegelung geben.
Ebenfalls voll im Mittelpunkt steht der Natur- und Artenschutz, vor allem auch hinsichtlich seltener oder potentiell durch Windenergieanlagen gefährdeter Tiere. Um den IST-Bestand zu analysieren und Maßnahmen darzulegen, wurden eine FFH-Verträglichkeitsvorprüfung vorgenommen sowie ein artenschutzrechtlicher Fachbeitrag erstellt (AFB), der auf diverse artenschutzfachliche Gutachten abstellt:
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Um Kollisionen der Seeadler-Population mit den Windenergieanlagen zu verhindern, wird in Hohensaaten das automatische Vogelerkennungssystem IdentiFlightÒ eingesetzt.
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Dagegen gilt der Schwarzstorch zu Unrecht als windenergiesensibel. Die Annahmen über hohe Kollisionsrisiken und Störungsempfindlichkeit entbehren einer wissenschaftlichen Basis. Schwarzstörche brüten erfolgreich in der Nähe von Windenergieanlagen.
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Da sich die Windräder im Umfeld mehrerer FFH- und SPA-Gebiete befinden, wurde eine Verträglichkeitsvorprüfung durchgeführt, die alle NATURA 2000-Gebiete in einem 5- Kilometer-Umkreis einbezog. Ergebnis: Durch die anvisierten Maßnahmen „kann ausgeschlossen werden, dass durch das Projekt erhebliche Beeinträchtigungen von Erhaltungszielen bzw. Zielarten und -lebensräumen in den Natura 2000-Gebieten eintreten können.“
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Die Fledermausvorkommen werden durch ein sogenanntes Gondelmonitoring untersucht, eine akustische Aktivitätserfassung auf Gondelhöhe. Eine Gefährdung der Fledermäuse wird zudem durch Abschaltzeiten der Windanlagen ausgeschlossen.
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Die Rast- und Brutplätze von Zugvögeln befinden sich alle außerhalb der Liegenschaft und auch der Prüfbereiche. Weitere Details finden sich im Faktenblatt.
„Früher wurden hier fossile Brennstoffe gelagert und die Umwelt verschmutzt, bald erzeugen wir CO2-freie Energie. Dies steht voll im Einklang mit den grundsätzlichen Leitlinien Deutschlands zum Ausbau erneuerbarer Energien, ist ein Musterbeispiel für Konversion und Symbol dafür, wie sich über die Zeiten die zentralen Energieträger ändern. Unser Ziel ist es zudem, eine Symbiose zwischen Naturschutz und Energiewende zu schaffen“, erklärt Alexander Quenzel, Projektverantwortlicher der Lindhorst Gruppe.
Quenzel weiter: „Indem wir Konversionsflächen nutzen, können wir Eingriffe in die Natur extrem minimieren und zugleich dringend benötigte erneuerbare Energie erzeugen. Das Gelände des einst militärisch genutzten Tanklagers Hohensaaten, welches im zweiten Weltkrieg der Produktion von Sprengstoffen diente, ist daher ideal für Windenergieanlagen geeignet.“
Vorteile für die Region
Das Projekt wird den Kommunen im Umkreis von drei Kilometern um die Windenergieanlagen – Bad Freienwalde, Lunow und Oderberg – jährlich eine fünf- bis sechsstellige Summe aus Windenergieabgabe und Gewerbesteuer bescheren, die für Infrastruktur, Bildung und weitere Projekte eingesetzt werden können.
Auch der Schutz der Anwohner wird großgeschrieben: Der Windpark wird über 1.000 Meter Abstand zur nächsten Wohnbebauung einhalten. Die Lage des Windparks innerhalb des abgelegenen Areals sorgt dafür, dass die Immissionen wie Schall und Schattenwurf für die Anwohner nicht spürbar sein werden.
Ein wichtiger Beitrag zur Energiewende
Der Ausbau der Windenergie an Land muss schneller voranschreiten, um die Klimaziele der Bundesregierung (Klimaneutralität bis 2045) zu erreichen. Den Flächenbesitzern in Deutschland, vor allem den Eigentümern von Konversionsflächen, kommt hier eine große Verantwortung zu. Dieser Verpflichtung stellt sich die Lindhorst Gruppe und fördert mit dem Windpark Hohensaaten die Klimaziele der Bundesregierung und die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Vorbehaltlich der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung ist die Fertigstellung des Projekts für 2027 geplant.
Anlagen
Ein Faktenblatt zum Windpark Hohensaaten, Brandenburg, liegt der Meldung bei.